

Ephippiger ephippiger - Steppen Sattelschrecke
Die Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter der Sattelschrecken (Bradyporinae), einer Unterfamilie der Langfühlerschrecken. Sie erreicht eine Länge von bis zu 30 Millimetern und ist besonders durch den Bau des Halsschildes mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln.
Merkmale
Der unverkennbare Halsschild dieser Art ist in der hinteren Hälfte nach einem scharfen Knick trichterförmig aufgewölbt, daher auch der Name Sattelschrecke. Die Flügel sind zu kurzen Stummeln zurückgebildet, die nur knapp unter dem Halsschild herausragen. Die Sattelschrecke ist damit flugunfähig, kann aber die Flügel zur Lauterzeugung (Stridulation) verwenden, wobei der Halsschild als Schalltrichter wirkt. Der Gesang besteht aus lauten, sehr scharfen Doppeltönen, von denen jeweils der zweite etwas in die Länge gezogen ist. Beide Geschlechter können den Gesang erzeugen.
Das Männchen besitzt kurze, kegelförmige Cerci, das Weibchen eine lange, schmale, schwach gebogene Legeröhre.
Typisches Merkmal ist ferner der schwarze Querstrich auf dem Hinterkopf, der bei gesenkter Kopfhaltung unter dem Halsschild hervorschaut.
Lebensraum und Verbreitung
Die Steppen-Sattelschrecke benötigt trocken-heiße Lebensräume und besiedelt in Deutschland ausschließlich Wärmeinseln. Sie hat hier ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das im Wesentlichen nur Weinbaugebiete in Rheinland-Pfalz umfasst (Haardtrand, Nahetal, Moseltal). Auch innerhalb dieser Gebiete findet sie sich meist nur in kleinräumigen Biotopen, vor allem in aufgelassenen Weinbergen mit Gebüschstrukturen. Durch Intensivierung des Weinbaus, teilweise auch durch Tourismus und Anlage von Baugebieten, ist die Steppen-Sattelschrecke in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bedroht.
Insgesamt werden Heide, Waldlichtungen und Macchie bevorzugt. Die Art ist in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa weit verbreitet.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Steppen-Sattelschrecke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Oedipoda germanica - Rotflügelige Ödlandschrecke
Die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Sie kommt in Europa von den Pyrenäen bis zur Wolga sowie in Westasien vor und lebt in warmen und trockenen, ausschließlich schwach bewachsenen, steinigen oder felsigen Habitaten. Sie reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung. Die Art ist in großen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstörung ihrer Lebensräume in ihrem Bestand stark reduziert worden und gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Namensgebendes Merkmal sind die rot gefärbten Hinterflügel.
Merkmale

Die Männchen erreichen eine Körperlänge von 16 bis 22, die Weibchen von 22 bis 32 Millimetern. Die Tiere sehen der Blauflügeligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) sehr ähnlich, da ihre Körperfarbe ebenso je nach bewohntem Gebiet zwischen hellgrau bis dunkelbraun und schwärzlich variiert und auf den dunklen Vorderflügeln und Hinterbeinen ebenso zwei helle Binden eine dunkle einschließen. Eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Arten sind die Hinterflügel. Wie der Name zum Ausdruck bringt, besitzt die Rotflügelige Ödlandschrecke rot gefärbte Hinterflügel, an deren Außenrand eine breite schwarze Binde verläuft. Diese ist ausgeprägter als bei O. caerulescens und verläuft nicht nur entlang des gesamten Außenrandes, sondern auch kurz hinter dem Vorderrand von der Flügelspitze spitz zulaufend bis zum Flügelansatz. Die Flügelspitze ist normalerweise durchsichtig dunkel gefärbt, kann aber auch schwarz und undurchsichtig sein. Die Flügelfärbung kann gelegentlich auch rötlichgelb, orange oder gelb sein. Die Hinterschenkel besitzen am Oberrand eine Stufe, welche aber weniger stark ausgebildet ist als bei der ähnlichen Art. Die Stirnrippe zwischen den Fühlern ist anders als bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke ungekielt. Die Schienen (Tibien) an den Hinterbeinen sind grau gefärbt und tragen basal einen hellen Ring. Durch ihre Färbung ist sie sehr gut an den Moos- und Flechtenbewuchs ihres Lebensraumes angepasst.
Vorkommen und Lebensraum
Die Tiere kommen in Europa und Asien von den Pyrenäen bis zur Wolga vor. Im Norden erstreckt sich ihre Verbreitung von Paris über Belgien, die Mitte Deutschland bis Oberschlesien, nach Süden verlaufend über den Balkan in den Süden Rumäniens und östlich weiter über den Süden der Ukraine in den Süden Russlands. Die südliche Grenze bildet der Norden Spaniens, Italien, sowie der östliche Mittelmeerraum und Kleinasien bis nach Syrien. Man findet die Art in Deutschland vor allem in Höhen von 200 bis 400 maximal von 800 bis 900 Metern, in der Schweiz tritt sie bis ungefähr 1500 Meter Seehöhe noch häufig auf und ist bis 2520 Meter nachgewiesen.
Die Art bevorzugt warme und trockene Habitate, kommt aber ausschließlich an schwach bewachsenen, steinigen oder felsigen Orten, wie beispielsweise an steilen Südhängen, Schuttfluren und Felsen, Felsenheiden, schwach bewachsenem Trockenrasen, oder in diesen Lebensräumen sehr ähnlichen Steinbrüchen vor. Schotterflächen an Flussufern werden auch besiedelt, aber nur dann, wenn sie den bevorzugten Lebensräumen sehr ähnlich sind. Die Art toleriert keine sandigen Böden und reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung und auch auf eine Erhöhung der Niederschlagsmengen bzw. Nebel. Hohe Temperaturen werden bei hoher Luftfeuchtigkeit schlecht vertragen. Die Populationen können sich aber in trockenen Jahren mit hohen Temperaturen wieder erholen. Sie übersteht kühle Nächte und kann deshalb auf sonnenexponierten Hängen weit in hohe Lagen vorkommen. Man kann die Art häufig in Gesellschaft mit der weniger anspruchsvollen Blauflügeligen Ödlandschrecke und seltener mit der Italienischen Schönschrecke (Calliptamus italicus) beobachten. Auch der Braune Grashüpfer (Chorthippus brunneus) und der Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) leben nicht selten gemeinsam mit der Rotflügeligen Ödlandschrecke.
Besiedelt werden unter günstigen Bedingungen auch relativ kleine Habitate mit der Größe von nur etwa 100 Quadratmetern. Ein genetischer Austausch zwischen Populationen in Habitaten, die bis zu mehrere hundert Meter voneinander entfernt sind, findet vor allem durch die Männchen statt, bei größeren Distanzen ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit nicht möglich. Männchen wandern im Umkreis von etwa 500 Metern um ihr Habitat, die standorttreueren Weibchen kommen auf nur etwa 300 Meter. Dabei gibt es sehr standorttreue Individuen, die sich nicht weiter als 50 Meter von ihrem Habitat fortbewegen, andere sind dagegen besonders agil. Das Wandern ist für die genetische Durchmischung und die Neubesiedelung wichtig, die standorttreuen Tiere sichern währenddessen den Fortbestand der Population.
Lebensweise
Die Lebensweise ist der der Blauflügeligen Ödlandschrecke sehr ähnlich. Wie auch andere Ödlandschrecken sind die Tiere an das Leben auf dem Boden angepasst und bewegen sich fast ausschließlich gehend fort. Sie können allerdings auch sehr gut fliegen. Das Fluchtverhalten der Art ist ebenso typisch für Ödlandschrecken. Bei Gefahr fliegen sie in einem behänden Flug auf, um ihre leuchtend roten Hinterflügel zu zeigen, und nach einem plötzlichen Hakenschlag auf einem Felsen zu landen, auf dem sie durch ihre Färbung fast nicht zu erkennen sind.
Nahrung
In älterer Literatur wird behauptet, dass sich die Rotflügelige Ödlandschrecke von Gräsern ernährt. Dies kann aber durch jüngere Beobachtungen nicht bestätigt werden. Vielmehr ernähren sich die Tiere von krautigen Pflanzen wie beispielsweise von Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), Hügel-Meier (Asperula cynanchica), Gewöhnlichem Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Aufrechtem Ziest (Stachys recta) oder Schmalblättrigem Hohlzahn (Galeopsis angustifolia). Die jeweils gefressenen Pflanzen stehen vermutlich in Bezug zum jeweils vorgefundenen Angebot des bewohnten Habitats. Es wurden auch Tiere beim Befressen von Aas beobachtet.
Gesang
So wie auch bei den anderen Arten der Ödlandschrecken kann man bei der Rotflügeligen Ödlandschrecke keinen charakteristischen Gesang definieren. Männchen erzeugen kurze Schwirrlaute, beide Geschlechter können mit ihren Mandibeln knacken. Vor der Paarung kann man auf etwa einen Meter Distanz kurze metallische Laute wahrnehmen. Ein desinteressiertes Weibchen lehnt das Männchen mit Fußtrommeln ab, wobei mit den Tarsen meistens nur einmal, gelegentlich auch mehrmals mit Abständen hintereinander auf den Boden getrommelt wird. Männchen wie Weibchen bewegen als Ausdrucksbewegung die Schenkel der Hinterbeine langsam auf und ab.
Entwicklung
Die Weibchen beginnen etwa 20 Tage nach der Imaginalhäutung mit der Eiablage. Sie legen im Abstand von fünf bis acht Tagen fünf Mal jeweils etwa 18 Eier in den Boden ab. Die darauffolgenden Eiablagen finden ungefähr alle 10 Tage mit nur mehr etwa 10 Eiern statt. Die Eier können für kurze Zeit Temperaturen von über 50 °C unbeschadet überstehen. Die daraus schlüpfenden Larven häuten sich nach insgesamt fünf Larvenstadien meist bis Ende Juli, spätestens bis Mitte August zum adulten Tier. Im Extremfall findet man Larven auch noch Mitte Oktober. Die Imagines findet man in normalen Jahren von Juli bis Oktober.
Gefährdung und Schutz
Das Vorkommen der Rotflügeligen Ödlandschrecke ist in großen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstörung ihrer sensiblen Lebensräume stark reduziert worden. Insbesondere der Verlust von Trockenrasenflächen, Schutthalden und die Umstrukturierung von traditionell bewirtschafteten Weinbergen zu industriellem Anbau, aber auch das Zerstören von Sekundärhabitaten in Steinbrüchen und Abraumhalden durch Arbeitstätigkeit an einst stillgelegten Bereichen, hat die Populationen der Art stark beeinträchtigt. Mittlerweile wird sie in Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Arten als „vom Aussterben bedroht“ (Kategorie 1) eingestuft.
Neben dem Erhalt von großflächigen Schutt- und Schotterflächen ist das Präparieren von geeigneten Habitaten für den Fortbestand der Art notwendig. Insbesondere das Fällen von Büschen und Bäumen und das Abtragen des Oberbodens bis an das Geröll, angrenzend an bestehende Habitate, kann neuen Lebensraum für die Art schaffen.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Rotflügelige Ödlandschrecke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Oedipoda germanica - Rotflügelige Ödlandschrecke
Die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Sie kommt in Europa von den Pyrenäen bis zur Wolga sowie in Westasien vor und lebt in warmen und trockenen, ausschließlich schwach bewachsenen, steinigen oder felsigen Habitaten. Sie reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung. Die Art ist in großen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstörung ihrer Lebensräume in ihrem Bestand stark reduziert worden und gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Namensgebendes Merkmal sind die rot gefärbten Hinterflügel.
Merkmale

Die Männchen erreichen eine Körperlänge von 16 bis 22, die Weibchen von 22 bis 32 Millimetern. Die Tiere sehen der Blauflügeligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) sehr ähnlich, da ihre Körperfarbe ebenso je nach bewohntem Gebiet zwischen hellgrau bis dunkelbraun und schwärzlich variiert und auf den dunklen Vorderflügeln und Hinterbeinen ebenso zwei helle Binden eine dunkle einschließen. Eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Arten sind die Hinterflügel. Wie der Name zum Ausdruck bringt, besitzt die Rotflügelige Ödlandschrecke rot gefärbte Hinterflügel, an deren Außenrand eine breite schwarze Binde verläuft. Diese ist ausgeprägter als bei O. caerulescens und verläuft nicht nur entlang des gesamten Außenrandes, sondern auch kurz hinter dem Vorderrand von der Flügelspitze spitz zulaufend bis zum Flügelansatz. Die Flügelspitze ist normalerweise durchsichtig dunkel gefärbt, kann aber auch schwarz und undurchsichtig sein. Die Flügelfärbung kann gelegentlich auch rötlichgelb, orange oder gelb sein. Die Hinterschenkel besitzen am Oberrand eine Stufe, welche aber weniger stark ausgebildet ist als bei der ähnlichen Art. Die Stirnrippe zwischen den Fühlern ist anders als bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke ungekielt. Die Schienen (Tibien) an den Hinterbeinen sind grau gefärbt und tragen basal einen hellen Ring. Durch ihre Färbung ist sie sehr gut an den Moos- und Flechtenbewuchs ihres Lebensraumes angepasst.
Vorkommen und Lebensraum
Die Tiere kommen in Europa und Asien von den Pyrenäen bis zur Wolga vor. Im Norden erstreckt sich ihre Verbreitung von Paris über Belgien, die Mitte Deutschland bis Oberschlesien, nach Süden verlaufend über den Balkan in den Süden Rumäniens und östlich weiter über den Süden der Ukraine in den Süden Russlands. Die südliche Grenze bildet der Norden Spaniens, Italien, sowie der östliche Mittelmeerraum und Kleinasien bis nach Syrien. Man findet die Art in Deutschland vor allem in Höhen von 200 bis 400 maximal von 800 bis 900 Metern, in der Schweiz tritt sie bis ungefähr 1500 Meter Seehöhe noch häufig auf und ist bis 2520 Meter nachgewiesen.
Die Art bevorzugt warme und trockene Habitate, kommt aber ausschließlich an schwach bewachsenen, steinigen oder felsigen Orten, wie beispielsweise an steilen Südhängen, Schuttfluren und Felsen, Felsenheiden, schwach bewachsenem Trockenrasen, oder in diesen Lebensräumen sehr ähnlichen Steinbrüchen vor. Schotterflächen an Flussufern werden auch besiedelt, aber nur dann, wenn sie den bevorzugten Lebensräumen sehr ähnlich sind. Die Art toleriert keine sandigen Böden und reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung und auch auf eine Erhöhung der Niederschlagsmengen bzw. Nebel. Hohe Temperaturen werden bei hoher Luftfeuchtigkeit schlecht vertragen. Die Populationen können sich aber in trockenen Jahren mit hohen Temperaturen wieder erholen. Sie übersteht kühle Nächte und kann deshalb auf sonnenexponierten Hängen weit in hohe Lagen vorkommen. Man kann die Art häufig in Gesellschaft mit der weniger anspruchsvollen Blauflügeligen Ödlandschrecke und seltener mit der Italienischen Schönschrecke (Calliptamus italicus) beobachten. Auch der Braune Grashüpfer (Chorthippus brunneus) und der Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) leben nicht selten gemeinsam mit der Rotflügeligen Ödlandschrecke.
Besiedelt werden unter günstigen Bedingungen auch relativ kleine Habitate mit der Größe von nur etwa 100 Quadratmetern. Ein genetischer Austausch zwischen Populationen in Habitaten, die bis zu mehrere hundert Meter voneinander entfernt sind, findet vor allem durch die Männchen statt, bei größeren Distanzen ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit nicht möglich. Männchen wandern im Umkreis von etwa 500 Metern um ihr Habitat, die standorttreueren Weibchen kommen auf nur etwa 300 Meter. Dabei gibt es sehr standorttreue Individuen, die sich nicht weiter als 50 Meter von ihrem Habitat fortbewegen, andere sind dagegen besonders agil. Das Wandern ist für die genetische Durchmischung und die Neubesiedelung wichtig, die standorttreuen Tiere sichern währenddessen den Fortbestand der Population.
Lebensweise
Die Lebensweise ist der der Blauflügeligen Ödlandschrecke sehr ähnlich. Wie auch andere Ödlandschrecken sind die Tiere an das Leben auf dem Boden angepasst und bewegen sich fast ausschließlich gehend fort. Sie können allerdings auch sehr gut fliegen. Das Fluchtverhalten der Art ist ebenso typisch für Ödlandschrecken. Bei Gefahr fliegen sie in einem behänden Flug auf, um ihre leuchtend roten Hinterflügel zu zeigen, und nach einem plötzlichen Hakenschlag auf einem Felsen zu landen, auf dem sie durch ihre Färbung fast nicht zu erkennen sind.
Nahrung
In älterer Literatur wird behauptet, dass sich die Rotflügelige Ödlandschrecke von Gräsern ernährt. Dies kann aber durch jüngere Beobachtungen nicht bestätigt werden. Vielmehr ernähren sich die Tiere von krautigen Pflanzen wie beispielsweise von Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), Hügel-Meier (Asperula cynanchica), Gewöhnlichem Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Aufrechtem Ziest (Stachys recta) oder Schmalblättrigem Hohlzahn (Galeopsis angustifolia). Die jeweils gefressenen Pflanzen stehen vermutlich in Bezug zum jeweils vorgefundenen Angebot des bewohnten Habitats. Es wurden auch Tiere beim Befressen von Aas beobachtet.
Gesang
So wie auch bei den anderen Arten der Ödlandschrecken kann man bei der Rotflügeligen Ödlandschrecke keinen charakteristischen Gesang definieren. Männchen erzeugen kurze Schwirrlaute, beide Geschlechter können mit ihren Mandibeln knacken. Vor der Paarung kann man auf etwa einen Meter Distanz kurze metallische Laute wahrnehmen. Ein desinteressiertes Weibchen lehnt das Männchen mit Fußtrommeln ab, wobei mit den Tarsen meistens nur einmal, gelegentlich auch mehrmals mit Abständen hintereinander auf den Boden getrommelt wird. Männchen wie Weibchen bewegen als Ausdrucksbewegung die Schenkel der Hinterbeine langsam auf und ab.
Entwicklung
Die Weibchen beginnen etwa 20 Tage nach der Imaginalhäutung mit der Eiablage. Sie legen im Abstand von fünf bis acht Tagen fünf Mal jeweils etwa 18 Eier in den Boden ab. Die darauffolgenden Eiablagen finden ungefähr alle 10 Tage mit nur mehr etwa 10 Eiern statt. Die Eier können für kurze Zeit Temperaturen von über 50 °C unbeschadet überstehen. Die daraus schlüpfenden Larven häuten sich nach insgesamt fünf Larvenstadien meist bis Ende Juli, spätestens bis Mitte August zum adulten Tier. Im Extremfall findet man Larven auch noch Mitte Oktober. Die Imagines findet man in normalen Jahren von Juli bis Oktober.
Gefährdung und Schutz
Das Vorkommen der Rotflügeligen Ödlandschrecke ist in großen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstörung ihrer sensiblen Lebensräume stark reduziert worden. Insbesondere der Verlust von Trockenrasenflächen, Schutthalden und die Umstrukturierung von traditionell bewirtschafteten Weinbergen zu industriellem Anbau, aber auch das Zerstören von Sekundärhabitaten in Steinbrüchen und Abraumhalden durch Arbeitstätigkeit an einst stillgelegten Bereichen, hat die Populationen der Art stark beeinträchtigt. Mittlerweile wird sie in Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Arten als „vom Aussterben bedroht“ (Kategorie 1) eingestuft.
Neben dem Erhalt von großflächigen Schutt- und Schotterflächen ist das Präparieren von geeigneten Habitaten für den Fortbestand der Art notwendig. Insbesondere das Fällen von Büschen und Bäumen und das Abtragen des Oberbodens bis an das Geröll, angrenzend an bestehende Habitate, kann neuen Lebensraum für die Art schaffen.
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Unbekannt - Wenn mir hier wer weiterhelfen kann, bitte ich um Kantaktaufnahme!
Ephippiger ephippiger - Steppen Sattelschrecke, Weibchen
Die Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter der Sattelschrecken (Bradyporinae), einer Unterfamilie der Langfühlerschrecken. Sie erreicht eine Länge von bis zu 30 Millimetern und ist besonders durch den Bau des Halsschildes mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln.
Merkmale
Der unverkennbare Halsschild dieser Art ist in der hinteren Hälfte nach einem scharfen Knick trichterförmig aufgewölbt, daher auch der Name Sattelschrecke. Die Flügel sind zu kurzen Stummeln zurückgebildet, die nur knapp unter dem Halsschild herausragen. Die Sattelschrecke ist damit flugunfähig, kann aber die Flügel zur Lauterzeugung (Stridulation) verwenden, wobei der Halsschild als Schalltrichter wirkt. Der Gesang besteht aus lauten, sehr scharfen Doppeltönen, von denen jeweils der zweite etwas in die Länge gezogen ist. Beide Geschlechter können den Gesang erzeugen.
Das Männchen besitzt kurze, kegelförmige Cerci, das Weibchen eine lange, schmale, schwach gebogene Legeröhre.
Typisches Merkmal ist ferner der schwarze Querstrich auf dem Hinterkopf, der bei gesenkter Kopfhaltung unter dem Halsschild hervorschaut.
Lebensraum und Verbreitung
Die Steppen-Sattelschrecke benötigt trocken-heiße Lebensräume und besiedelt in Deutschland ausschließlich Wärmeinseln. Sie hat hier ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das im Wesentlichen nur Weinbaugebiete in Rheinland-Pfalz umfasst (Haardtrand, Nahetal, Moseltal). Auch innerhalb dieser Gebiete findet sie sich meist nur in kleinräumigen Biotopen, vor allem in aufgelassenen Weinbergen mit Gebüschstrukturen. Durch Intensivierung des Weinbaus, teilweise auch durch Tourismus und Anlage von Baugebieten, ist die Steppen-Sattelschrecke in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bedroht.
Insgesamt werden Heide, Waldlichtungen und Macchie bevorzugt. Die Art ist in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa weit verbreitet.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Steppen-Sattelschrecke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ephippiger ephippiger - Steppen Sattelschrecke
Die Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter der Sattelschrecken (Bradyporinae), einer Unterfamilie der Langfühlerschrecken. Sie erreicht eine Länge von bis zu 30 Millimetern und ist besonders durch den Bau des Halsschildes mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln.
Merkmale
Der unverkennbare Halsschild dieser Art ist in der hinteren Hälfte nach einem scharfen Knick trichterförmig aufgewölbt, daher auch der Name Sattelschrecke. Die Flügel sind zu kurzen Stummeln zurückgebildet, die nur knapp unter dem Halsschild herausragen. Die Sattelschrecke ist damit flugunfähig, kann aber die Flügel zur Lauterzeugung (Stridulation) verwenden, wobei der Halsschild als Schalltrichter wirkt. Der Gesang besteht aus lauten, sehr scharfen Doppeltönen, von denen jeweils der zweite etwas in die Länge gezogen ist. Beide Geschlechter können den Gesang erzeugen.
Das Männchen besitzt kurze, kegelförmige Cerci, das Weibchen eine lange, schmale, schwach gebogene Legeröhre.
Typisches Merkmal ist ferner der schwarze Querstrich auf dem Hinterkopf, der bei gesenkter Kopfhaltung unter dem Halsschild hervorschaut.
Lebensraum und Verbreitung
Die Steppen-Sattelschrecke benötigt trocken-heiße Lebensräume und besiedelt in Deutschland ausschließlich Wärmeinseln. Sie hat hier ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das im Wesentlichen nur Weinbaugebiete in Rheinland-Pfalz umfasst (Haardtrand, Nahetal, Moseltal). Auch innerhalb dieser Gebiete findet sie sich meist nur in kleinräumigen Biotopen, vor allem in aufgelassenen Weinbergen mit Gebüschstrukturen. Durch Intensivierung des Weinbaus, teilweise auch durch Tourismus und Anlage von Baugebieten, ist die Steppen-Sattelschrecke in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bedroht.
Insgesamt werden Heide, Waldlichtungen und Macchie bevorzugt. Die Art ist in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa weit verbreitet.
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Ephippiger ephippiger - Steppen Sattelschrecke, Männchen
Die Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter der Sattelschrecken (Bradyporinae), einer Unterfamilie der Langfühlerschrecken. Sie erreicht eine Länge von bis zu 30 Millimetern und ist besonders durch den Bau des Halsschildes mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln.
Merkmale
Der unverkennbare Halsschild dieser Art ist in der hinteren Hälfte nach einem scharfen Knick trichterförmig aufgewölbt, daher auch der Name Sattelschrecke. Die Flügel sind zu kurzen Stummeln zurückgebildet, die nur knapp unter dem Halsschild herausragen. Die Sattelschrecke ist damit flugunfähig, kann aber die Flügel zur Lauterzeugung (Stridulation) verwenden, wobei der Halsschild als Schalltrichter wirkt. Der Gesang besteht aus lauten, sehr scharfen Doppeltönen, von denen jeweils der zweite etwas in die Länge gezogen ist. Beide Geschlechter können den Gesang erzeugen.
Das Männchen besitzt kurze, kegelförmige Cerci, das Weibchen eine lange, schmale, schwach gebogene Legeröhre.
Typisches Merkmal ist ferner der schwarze Querstrich auf dem Hinterkopf, der bei gesenkter Kopfhaltung unter dem Halsschild hervorschaut.
Lebensraum und Verbreitung
Die Steppen-Sattelschrecke benötigt trocken-heiße Lebensräume und besiedelt in Deutschland ausschließlich Wärmeinseln. Sie hat hier ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das im Wesentlichen nur Weinbaugebiete in Rheinland-Pfalz umfasst (Haardtrand, Nahetal, Moseltal). Auch innerhalb dieser Gebiete findet sie sich meist nur in kleinräumigen Biotopen, vor allem in aufgelassenen Weinbergen mit Gebüschstrukturen. Durch Intensivierung des Weinbaus, teilweise auch durch Tourismus und Anlage von Baugebieten, ist die Steppen-Sattelschrecke in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bedroht.
Insgesamt werden Heide, Waldlichtungen und Macchie bevorzugt. Die Art ist in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa weit verbreitet.
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Decticus verrucivorus - Warzenbeißer, Weibchen
Der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) ist eine Langfühlerschrecke aus der Überfamilie der Laubheuschrecken (Tettigonioidea). Er trägt einen für Heuschrecken eher seltsamen Namen. Auf Grund seiner ätzenden Verdauungssäfte ließ man früher das Tier in Warzen beißen und erhoffte sich dadurch eine heilende Wirkung.
Merkmale
Die Männchen werden 24 bis 38 Millimeter, die Weibchen 26 bis 44 Millimeter lang. Die Färbung variiert zwischen grün, gelbbraun und schwarzbraun, vielfach sind die Tiere aus einer Mischung dieser Farben gescheckt. Die Flügel haben dunkelbraune Würfelflecken. Sie sind schmal und klein im Vergleich zum massigen Körper. Bei den Männchen sind die Vorderflügel im Mittel 27,36 mm lang, die Länge der Hinterflügel, die in Ruhe von den Vorderflügeln vollständig verdeckt sind, beträgt im Mittel 24,70 mm. Bei den Weibchen messen die Vorderflügel im Mittel 29,03 mm, die Hinterflügel 26,65 mm. Sehr kurzflüglige Formen (aus Italien) und langflüglige Exemplare (s. Abb.) sind bekannt. Die Fühler sind etwa körperlang. Die lange Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen ist leicht nach oben gebogen. Die Cerci der Männchen tragen hinter der Mitte Zähnchen.
Vorkommen
Der Warzenbeißer ist in Europa und Asien verbreitet. Im Norden reicht die Verbreitung bis in den Süden Englands und Skandinaviens. Die Tiere leben vor allem auf niedrig wachsenden Bergwiesen, auf Trockenrasen und auch auf Feuchtwiesen. Oft werden sie auch auf Ackerbrachen angetroffen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, jedoch auch von Pflanzen.
Lebensweise
Warzenbeißer sind tagaktiv. Bei der Paarung klammert sich das Männchen mit den Vorderbeinen an der Legeröhre des Weibchens an. Die hellen Eier werden einzeln in die Erde gelegt. Bis die Larven ausgewachsen sind, vergehen zirka eineinhalb Jahre. Erste erwachsene Tiere sind in Mitteleuropa ab Anfang Juni zu beobachten. Im Süden Europas treten die Adulti früher, im Norden später auf.
Gesang und Lautorgan
Die geschlechtsreifen Männchen singen nur bei Sonnenschein. Sie haben einen artspezifischen Gesang, der aus langen Folgen von kurzen Zick-Lauten besteht, die durch Intervalle getrennt sind. Bei anhaltendem Gesang verkürzen sich die Intervalle, doch sind auch bei schneller Folge die einzelnen Laute noch wahrnehmbar.
Das Lautorgan befindet sich an der Basis der Vorderflügel und hebt sich durch seine braune Färbung vom übrigen Flügel ab. Alle Strukturen sind auf beiden Flügeln vorhanden, jedoch entsprechend ihren Funktionen in unterschiedlicher Ausprägung (Bild). Auf dem linken Flügel ist die Schrillader mit der Schrillleiste gut entwickelt. Sie ist im Mittel 2,85 mm lang und trägt auf der Unterseite durchschnittlich 75,73 oval geformte Schrillzähne. Beim Singen streichen die Schrillzähne des linken Flügels über die Schrillkante des rechten Flügels. Auf dem rechten Flügel ist die Schrillleiste dagegen schwach ausgebildet. Sie misst im Mittel nur 1,55 mm und ist mit lediglich 42,80 Schrillzähnen besetzt, die an der Schallbildung nicht beteiligt sind. Demgegenüber ist der rechte Flügel mit einem wohl ausgebildeten Spiegel ausgestattet, der als Resonator wirkt. Er besteht aus einer sehr dünnen, völlig durchsichtigen Membran, die in einen stabilen Rahmen eingespannt ist. Auf dem linken Flügel ist der Spiegel nahezu vollständig rückgebildet.
Die Entwicklung der Schrillzähne wurde vergleichend beim Warzenbeißer und bei der Mittelmeer-Feldgrille (vergl. dort) untersucht. Der Entwicklungsgang stimmt bei beiden überein. Beim Warzenbeißer treten im Verlauf des letzten Larvenstadiums über der hinteren Cubitalader des Vorderflügels in Reihe angeordnete Lamellenbildungszellen und Zwischenzellen auf, die miteinander alternieren und mit Chitin überdeckt sind. Die Kerne beider Zelltypen sind sehr groß, was auf hohe Zellaktivität schließen lässt. Die Lamellen oder Schrillzähne entstehen dadurch, dass die Lamellenbildungszellen über die Oberfläche des neuen Flügels hinaus wachsen, während sich die Zwischenzellen gleichzeitig nach innen zurückziehen. Kurz nach der Imaginalhäutung dehnt sich der Flügel zur vollen Größe, und die Schrillzähne nehmen ihre endgültige Position ein. Die Lamellenbildungszellen setzen sich daraufhin vom Chitin ab, bald danach auch die Zwischenzellen, und in der Folge degenerieren beide Zelltypen rasch.
Gefährdung und Schutz
Die Art reagiert empfindlich auf Umweltveränderungen und ist gebietsweise in Deutschland bereits verschwunden.
In Österreich noch recht häufig anzutreffen.
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Decticus verrucivorus - Warzenbeißer, Weibchen
Der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) ist eine Langfühlerschrecke aus der Überfamilie der Laubheuschrecken (Tettigonioidea). Er trägt einen für Heuschrecken eher seltsamen Namen. Auf Grund seiner ätzenden Verdauungssäfte ließ man früher das Tier in Warzen beißen und erhoffte sich dadurch eine heilende Wirkung.
Merkmale
Die Männchen werden 24 bis 38 Millimeter, die Weibchen 26 bis 44 Millimeter lang. Die Färbung variiert zwischen grün, gelbbraun und schwarzbraun, vielfach sind die Tiere aus einer Mischung dieser Farben gescheckt. Die Flügel haben dunkelbraune Würfelflecken. Sie sind schmal und klein im Vergleich zum massigen Körper. Bei den Männchen sind die Vorderflügel im Mittel 27,36 mm lang, die Länge der Hinterflügel, die in Ruhe von den Vorderflügeln vollständig verdeckt sind, beträgt im Mittel 24,70 mm. Bei den Weibchen messen die Vorderflügel im Mittel 29,03 mm, die Hinterflügel 26,65 mm. Sehr kurzflüglige Formen (aus Italien) und langflüglige Exemplare (s. Abb.) sind bekannt. Die Fühler sind etwa körperlang. Die lange Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen ist leicht nach oben gebogen. Die Cerci der Männchen tragen hinter der Mitte Zähnchen.
Vorkommen
Der Warzenbeißer ist in Europa und Asien verbreitet. Im Norden reicht die Verbreitung bis in den Süden Englands und Skandinaviens. Die Tiere leben vor allem auf niedrig wachsenden Bergwiesen, auf Trockenrasen und auch auf Feuchtwiesen. Oft werden sie auch auf Ackerbrachen angetroffen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, jedoch auch von Pflanzen.
Lebensweise
Warzenbeißer sind tagaktiv. Bei der Paarung klammert sich das Männchen mit den Vorderbeinen an der Legeröhre des Weibchens an. Die hellen Eier werden einzeln in die Erde gelegt. Bis die Larven ausgewachsen sind, vergehen zirka eineinhalb Jahre. Erste erwachsene Tiere sind in Mitteleuropa ab Anfang Juni zu beobachten. Im Süden Europas treten die Adulti früher, im Norden später auf.
Gesang und Lautorgan
Die geschlechtsreifen Männchen singen nur bei Sonnenschein. Sie haben einen artspezifischen Gesang, der aus langen Folgen von kurzen Zick-Lauten besteht, die durch Intervalle getrennt sind. Bei anhaltendem Gesang verkürzen sich die Intervalle, doch sind auch bei schneller Folge die einzelnen Laute noch wahrnehmbar.
Das Lautorgan befindet sich an der Basis der Vorderflügel und hebt sich durch seine braune Färbung vom übrigen Flügel ab. Alle Strukturen sind auf beiden Flügeln vorhanden, jedoch entsprechend ihren Funktionen in unterschiedlicher Ausprägung (Bild). Auf dem linken Flügel ist die Schrillader mit der Schrillleiste gut entwickelt. Sie ist im Mittel 2,85 mm lang und trägt auf der Unterseite durchschnittlich 75,73 oval geformte Schrillzähne. Beim Singen streichen die Schrillzähne des linken Flügels über die Schrillkante des rechten Flügels. Auf dem rechten Flügel ist die Schrillleiste dagegen schwach ausgebildet. Sie misst im Mittel nur 1,55 mm und ist mit lediglich 42,80 Schrillzähnen besetzt, die an der Schallbildung nicht beteiligt sind. Demgegenüber ist der rechte Flügel mit einem wohl ausgebildeten Spiegel ausgestattet, der als Resonator wirkt. Er besteht aus einer sehr dünnen, völlig durchsichtigen Membran, die in einen stabilen Rahmen eingespannt ist. Auf dem linken Flügel ist der Spiegel nahezu vollständig rückgebildet.
Die Entwicklung der Schrillzähne wurde vergleichend beim Warzenbeißer und bei der Mittelmeer-Feldgrille (vergl. dort) untersucht. Der Entwicklungsgang stimmt bei beiden überein. Beim Warzenbeißer treten im Verlauf des letzten Larvenstadiums über der hinteren Cubitalader des Vorderflügels in Reihe angeordnete Lamellenbildungszellen und Zwischenzellen auf, die miteinander alternieren und mit Chitin überdeckt sind. Die Kerne beider Zelltypen sind sehr groß, was auf hohe Zellaktivität schließen lässt. Die Lamellen oder Schrillzähne entstehen dadurch, dass die Lamellenbildungszellen über die Oberfläche des neuen Flügels hinaus wachsen, während sich die Zwischenzellen gleichzeitig nach innen zurückziehen. Kurz nach der Imaginalhäutung dehnt sich der Flügel zur vollen Größe, und die Schrillzähne nehmen ihre endgültige Position ein. Die Lamellenbildungszellen setzen sich daraufhin vom Chitin ab, bald danach auch die Zwischenzellen, und in der Folge degenerieren beide Zelltypen rasch.
Gefährdung und Schutz
Die Art reagiert empfindlich auf Umweltveränderungen und ist gebietsweise in Deutschland bereits verschwunden.
In Österreich noch recht häufig anzutreffen.
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Calliptamus italicus - Italienische Schönschrecke
Die Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Die sehr wärmeliebende Art zählt in Mitteleuropa zu den stark bedrohten Arten. Sie ist in Deutschland vom Aussterben bedroht, obwohl sie dort früher in günstigen Jahren, zuletzt 1931 und 1951, so zahlreich auftrat, dass Bekämpfungsmaßnahmen erwogen wurden. In Südeuropa ist sie hingegen nach wie vor eine der häufigsten Kurzfühlerschrecken.
Merkmale
Die Tiere werden 15 bis 23 Millimeter (Männchen) bzw. 23 bis 34 Millimeter (Weibchen) lang, wobei Individuen nahe der nördlichen Verbreitungsgrenze deutlich kleiner und außerdem relativ dunkel gefärbt sind. Die Grundfarbe des Körpers ist grau- bis rotbraun, dadurch ist die Art am Boden perfekt getarnt. Entlang der Seiten des Halsschildes und der Vorderflügel verläuft oft je ein gelber Längsstreifen. Die Vorderflügel sind dunkel gefleckt und enden etwas hinter den Knien der Hinterbeine. Die Hinterflügel sind am Analfächer deutlich rosarot gefärbt, ansonsten durchsichtig. Die Tibien der Hinterbeine sind kräftig hellrot gefärbt. Die Cerci der Männchen sind auffällig lang und gekrümmt, die Genitalkapuze, ein chitinöser Fortsatz am Hinterleibsende, ist verhältnismäßig lang, nach hinten gebogen und leicht zugespitzt. Durch letzteres Merkmal kann die Art von sehr ähnlichen Arten der Gattung, die im selben Verbreitungsgebiet vorkommen, unterschieden werden.
Ähnliche Arten
- Costas Schönschrecke (Calliptamus barbarus)
- Provence-Schönschrecke (Calliptamus siciliae)
- Calliptamus wattenwylianus
Vorkommen und Verbreitung
Die Art ist in Europa und Asien verbreitet und kommt von Zentralspanien über Süd-, Mittel- und Osteuropa östlich bis nach Sibirien vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft in Europa etwa auf Höhe von Paris über Süd- und Ostdeutschland nach Polen. Die Art fehlt in Portugal, die dortigen Funde gelten als Fehlbestimmungen anderer Arten der Gattung Calliptamus.
Man findet die Italienische Schönschrecke als wärmeliebende Art an sehr warmen und trockenen Orten, wie etwa auf felsigen, schwach bewachsenen Trockenrasen, auf Schutt- und Schotterfeldern und in sandigen Steppen. Sie ist toleranter gegenüber Bewuchs als es beispielsweise die ebenso wärmeliebende Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) ist und besiedelt bevorzugt Bereiche, in denen sich dichter und schwach bewachsene Stellen abwechseln.
Die Art besiedelt vorwiegend die kolline Höhenstufe und kommt in Mitteleuropa meist zwischen 200 und 400 Meter Seehöhe vor, kann aber lokal an sehr wärmebegünstigten Orten, etwa in der Schweiz, auch bis 2.000 Meter beobachtet werden.
Lebensweise
Die Tiere ernähren sich von verschiedenen krautigen Pflanzen, wie etwa Klee, Natternkopf, Wolfsmilch oder Wegerichen. Ob sich die Art auch räuberisch ernährt, ist noch nicht ausreichend untersucht. In Gefangenschaft gehaltene Tiere fressen jedoch auch andere Heuschrecken. Bei gelegentlichen Massenvermehrungen, wie sie auch in Deutschland noch vor einigen Jahrzehnten auftraten, kann die Art große Schäden an verschiedensten landwirtschaftlichen Kulturen verursachen. Während dieser Phasen wird eine Wandergeneration mit verlängerten Flügeln ausgebildet.
Die Tiere sind bei hohen Temperaturen sehr aktiv und können ausgezeichnet fliegen. Im Flug kann man sie gut anhand ihrer rosa gefärbten Hinterflügel in Kombination mit den roten Hinterschienen erkennen. Meistens sitzen sie jedoch am Boden und klettern auch nach der Landung in der Vegetation schnell zu Boden.
Balz und Paarung
Die Männchen sind etwa 10 Tage nach der letzten Häutung paarungsfähig. Ihre kräftigen Cerci dienen dazu, sich am Weibchen während der Paarung festzuklammern. Die Tiere können nur durch Aneinanderreiben der apikalen Mandibelflächen für den Menschen praktisch nicht hörbare Geräusche erzeugen. Diese haben eine Frequenz von 17 KHz, mit Oberschwingungen bis 100 KHz. Während dieser Lautäußerungen werden Fühler, Palpen und Hinterschenkel oder auch der gesamte Körper heftig zuckend bewegt. Ist das Weibchen nicht paarungswillig, werden ebenfalls mit den Mandibeln Abwehrlaute erzeugt.
Entwicklung
Die Weibchen legen etwa 500 Eier zu Gelegen mit 10 bis 50 Stück in lockeres Substrat ab. Die Eier werden in eine Kapsel aus Sekret gehüllt, an die sich Sand und Erde anhaftet, sodass nach dem Aushärten eine kompakte Schutzhülle entsteht. Die Larven schlüpfen nach einer Überwinterung von April bis Juni des folgenden Jahres. Die Entwicklung zur Imago dauert 40 bis 50 Tage, wobei fünf Larvenstadien durchlebt werden. Imagines treten demnach ab Juni auf und sind bis Oktober zu beobachten. Die Larven sind sehr empfindlich gegenüber kalter und nasser Witterung und deswegen auf den Schutz der Vegetation als Witterungspuffer angewiesen.
Gefährdung und Schutz
Die Populationen der Italienischen Schönschrecke sind in Mitteleuropa überall stark rückläufig, sodass die Art mittlerweile vielerorts verschwunden ist. Es ist zu befürchten, dass die Art ohne geeignete Gegenmaßnahmen aus Mitteleuropa verschwinden wird. Sie ist in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützt ausgewiesen und in der Roten Liste gefährdeter Arten Deutschlands als vom Aussterben bedroht (Kategorie 1) gelistet. In Österreich ist die Art weniger stark bedroht und in der Roten Liste als gefährdet (Kategorie 3) gelistet. In Südeuropa zählt die Italienische Schönschrecke anders als in Mitteleuropa jedoch zu den häufigsten Arten der Kurzfühlerschrecken und ist dort nicht gefährdet.
Die wichtigste Gefährdungsursache ist die natürliche Sukzession bzw. Verbuschung ihrer Lebensräume. Aufforstungen tragen ebenfalls zur Gefährdung bei. Gute Erfolge bei der Förderung der Art wurden durch die Rodung von Gebüschen und Bäumen auf Magerrasen und anschließender Beweidung durch Schafe erzielt.
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Leptophyes albovittata - Gestreifte Zartschrecke
Die Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes albovittata) oder auch Weißfleckige Zartschrecke ist eine Art aus der Unterfamilie der Sichelschrecken (Phaneropterinae).
Merkmale
Die Tiere erreichen lediglich eine Körperlänge von 9 bis 14 Millimetern (Männchen) und 12 bis 16 Millimetern (Weibchen). Sie haben eine grüne Grundfärbung mit am ganzen Körper verteilten roten oder dunkelbraunen Punkten. Die Oberseite des Hinterleibs der Männchen ist in der Regel braun gefärbt. Zwischen dieser Partie und den grün gefärbten Seiten verläuft eine weiße Längslinie, die auf Höhe der Facettenaugen entspringt und auch über die Seiten des Halsschildes verläuft. Dieses ist deutlich sattelförmig eingedrückt. An seiner Basis verdeckt es den Ansatz der kurzen Stummelflügel. Der sichtbare Teil der Flügel ist bei den Männchen nur halb so lang, bei den Weibchen maximal ein Drittel so lang, wie die Länge des Halsschildes. Die Fühler beider Geschlechter erreichen etwa die vierfache Körperlänge. Das Männchen hat gerade, ungekrümmte Cerci, auf denen jeweils auf der Innenseite nahe der Spitze ein kleiner Zahn zu erkennen ist. Die breite, nach oben gekrümmte Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen ist etwas länger als das Halsschild und trägt an der Unterseite der zweiten Hälfte feine Zähnchen.
Vorkommen
Die Gestreifte Zartschrecke kommt vor allem in Osteuropa vor. Nach Westen hin verläuft die Grenze entlang der Linie Würzburg-Nordlingen-München. Ihr nordwestlichstes Vorkommen in Deutschland hat sie im Naturschutzgebiet Besenhorster Sandberge und Elbsandwiesen. Man findet die Tiere auf temperaturbegünstigten, verbuschten Trockenrasen und an Waldrändern. Durch den zunehmenden Verlust ihrer Lebensräume wird die Art in ihrem Vorkommen seltener.
Lebensweise
Die Art ernährt sich phytophag vor allem von zarten und weichblättrigen Pflanzen, wie etwa von Vogelmiere, Löwenzahn und Platterbsen. Das Männchen besitzt einen sehr leisen Balzgesang, den man als Mensch nur etwa 20 Zentimeter weit hören kann. Dabei werden schwache „sb“-Laute hintereinander gesungen. Bei Raumtemperatur ertönen diese Folgen für 5 bis 10 Sekunden. Bei der Paarung richtet das Männchen seinen Hinterleib wie im Katzenbuckel auf und wird vom Weibchen bestiegen. Das Männchen gibt dann nach etwa einer Minute eine kugelige, zwei Millimeter im Durchmesser messende Spermatophore ab, die am Hinterleib des Weibchens befestigt wird. Kurz darauf trennen sich die Tiere wieder. Die Weibchen legen ihre Eier in Stängel von Pflanzen oder in Risse von Rinde ab.
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Ephippiger ephippiger - Steppen Sattelschrecke
Die Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter der Sattelschrecken (Bradyporinae), einer Unterfamilie der Langfühlerschrecken. Sie erreicht eine Länge von bis zu 30 Millimetern und ist besonders durch den Bau des Halsschildes mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln.
Merkmale
Der unverkennbare Halsschild dieser Art ist in der hinteren Hälfte nach einem scharfen Knick trichterförmig aufgewölbt, daher auch der Name Sattelschrecke. Die Flügel sind zu kurzen Stummeln zurückgebildet, die nur knapp unter dem Halsschild herausragen. Die Sattelschrecke ist damit flugunfähig, kann aber die Flügel zur Lauterzeugung (Stridulation) verwenden, wobei der Halsschild als Schalltrichter wirkt. Der Gesang besteht aus lauten, sehr scharfen Doppeltönen, von denen jeweils der zweite etwas in die Länge gezogen ist. Beide Geschlechter können den Gesang erzeugen.
Das Männchen besitzt kurze, kegelförmige Cerci, das Weibchen eine lange, schmale, schwach gebogene Legeröhre.
Typisches Merkmal ist ferner der schwarze Querstrich auf dem Hinterkopf, der bei gesenkter Kopfhaltung unter dem Halsschild hervorschaut.
Lebensraum und Verbreitung
Die Steppen-Sattelschrecke benötigt trocken-heiße Lebensräume und besiedelt in Deutschland ausschließlich Wärmeinseln. Sie hat hier ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das im Wesentlichen nur Weinbaugebiete in Rheinland-Pfalz umfasst (Haardtrand, Nahetal, Moseltal). Auch innerhalb dieser Gebiete findet sie sich meist nur in kleinräumigen Biotopen, vor allem in aufgelassenen Weinbergen mit Gebüschstrukturen. Durch Intensivierung des Weinbaus, teilweise auch durch Tourismus und Anlage von Baugebieten, ist die Steppen-Sattelschrecke in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bedroht.
Insgesamt werden Heide, Waldlichtungen und Macchie bevorzugt. Die Art ist in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa weit verbreitet.
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